Stromimporte, Stromtrassen, Windräder oder gar die Rückkehr zur Atomkraft?
Um diese Begriffe, denen man im Zusammenhang mit der Energiewende täglich begegnet, ging es bei unserer jüngsten Küchenparty – NICHT. Jedenfalls nicht ausdrücklich. Sondern eher mittelbar.
Denn unser Redner Werner Hartmann von der Hartmann Valves GmbH zeigte unseren Gästen (s)eine Sichtweise bei der Nutzung erneuerbarer Energien auf, die (zumindest teilweise) lange Transportwege und Versorgungsengpässe vermeidet. Diese Sichtweise ist natürlich durch die eigene Firma geprägt. Denn auch das seit 1946 in nun 3. Generation familiengeführte Unternehmen hat seine eigene Erdöl- und Gasförder-Tradition - und musste sich angesichts der langfristigen Abkehr von fossilen Energieträgern neu aufstellen.
Hartmann setzt auf vielfältige Stromspeicherung
Deswegen ist man bei Hartmann schon seit längerer Zeit federführend bei Bohrlochköpfen („Wellheads“) für Anlagen zur Speicherung von Wasserstoff in Salzkavernen, wie sie vornehmlich im äußersten Nordwesten der Republik vorkommen. Passenderweise also dort, wo Energie effizient aus Windkraft gewonnen werden kann.
Doch Energie wird immer gebraucht, ob es nun windig oder windstill ist. Oder sonnig oder dunkel. Der Strom muss also gespeichert werden, und dies gelingt nicht nur in riesigen Batterieparks, sondern auch, wenn er in Wasserstoff umgewandelt und unsichtbar, da unterirdisch, gelagert wird. Ebenso umtriebig ist Hartmann bei Energie- und Wärmegewinnung aus Geothermie-Anlagen, wie sie im Süden der Republik und im Rheingraben von Vorteil sind.
Viele Gestaltungsmöglichkeiten bei erneuerbarer Energie
Im zweiten Teil des Vortrags widmete sich Werner Hartmann dann der energetischen Versorgung der eigenen Betriebe. Blockheizkraftwerke und PV in Kombination mit Batteriespeichern sind hier nicht nur für Hartmann, sondern auch für viele unserer Mitgliedsunternehmen, die einerseits einen hohen Energiebedarf, andererseits große Dachflächen besitzen, derzeit das Mittel der Wahl, um sich von hohen Energiepreisen und Planungsunsicherheiten unabhängig zu machen.
Eindruck des Abends: die Gestaltungsoptionen bei der Nutzung erneuerbarer Energien sind offenbar weitreichender, als es der gesellschaftliche und politische Diskurs glauben lässt. Hierüber und über vieles mehr wurde jedenfalls angeregt diskutiert.